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01.09.2017

Kein Job für Weicheier

Ein Treffen mit einem Kapitän ist für Louisa Albers Routine: Als angehende Schifffahrtskauffrau betreut sie Schiff, Ladung und Mannschaft, ist kompetente Gesprächspartnerin und "Mädchen für alles" in einer Person. "Da muss man sich auf verschiedene Nationalitäten einstellen können - auch darauf, dass russische oder türkische Besatzungen häufig ein anderes Frauenbild haben", erläutert sie. Dann sei Durchsetzungsvermögen gefragt. Ein Job für Weicheier ist das nicht.

"Ein gesundes Selbstbewusstsein ist Voraussetzung für den Beruf", bestätigt Lars Gottschenkis, Sachgebietsleiter Vertrieb und Ausbilder der J. MÜLLER Agri + Breakbulk Terminals GmbH & Co. KG am Standort Brake. Gemeinsam mit der Personalreferentin für den Bereich Aus- und Weiterbildung, Jennifer Prieske, beurteilt er Bewerber auf ihre Eignung. Bei Schifffahrtskaufleuten sind Kommunikationsfähigkeit, Verhandlungsgeschick, ein selbstsicherer Auftritt, aber auch Fingerspitzengefühl sehr wichtig. "Da entscheidet im Bewerbungsgespräch oft der Bauch", sagt Gottschenkis. Offensichtlich kein schlechtes Kriterium "Damit lagen wir bisher immer richtig. Alle Auszubildenden sind gut eingeschlagen."

Die harten Fakten sind ohnehin klar: "Realschulabschluss oder Abitur sowie gute Noten in Mathe sind Grundvoraussetzung für den Beruf", sagt Prieske. "Und natürlich gute Sprachkenntnisse in Englisch." Da nickt Louisa. "Das war schon hart", erinnert sie sich an ihr Praktikum, das bei dem Braker Unternehmen einer Ausbildung vorausgeht. "Da wurde fast ausschließlich Englisch gesprochen." Aber das habe auch geholfen: "So kommt man schneller rein." In der Klarierungsabteilung, in der die Schifffahrtskaufmänner und -frauen sitzen, wird nicht nur Englisch gesprochen. Doch die Korrespondenz wird in englischer Sprache geführt. Und das ist nicht wenig. Schließlich organisieren Schifffahrtskaufleute den Transport von Gütern aller Art über See und stehen in weltweitem Kontakt mit Kunden, Lieferanten, Bordpersonal sowie allen übrigen Dienstleistern der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft. In der dreijährigen Ausbildung lernen sie Transport- und Ladungsmärkte zu analysieren, Leistungsangebote zu entwickeln, den TRansport über See zu planen und zu kalkulieren sowie die Abfertigung von Seeschiffen im Hafen zu organisieren. Dazu gehört das Bearbeiten schiffs- und ladungsbezogener Dokumente, die Abwicklung von Schadens- und Versicherungsfällen, die Unterrichtung der Kunden über Fahrpläne und Frachtraten, das Buchen von Stückgutladungen, die Disposition von Containern sowie die Organisation des Vor- und Nachlaufs der Ladung. "Und wenn jemand aus der Crew erkrankt, sorge ich dafür, dass beim Einlaufen ein Texi für die Fahrt zum Arzt oder zum Krankenhaus bereitsteht", ergänzt Louisa, und findet das großartig: Genau diese Vielseitigkeit habe sie gereizt, als sie vor zwei Jahren ihre Ausbildung bei der J. MÜLLER Unternehmensgruppe begonnen hat. Sie ist nicht enttäuscht worden.

(Quelle: Klaus Schmidt für die Job4u Ausgabe Sommer/Herbst 2017 des WeserKuriers)

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